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Schwarzer Holunder
(Sambucus Nigra)
Volksname: Fliederbeere, Elderbaum, Holler, Schwitztee

Pflanzenbeschreibung:
Der schwarze Holunder gehört zur Familie der Geissblattgewächse. Der Strauch wird 4 - 6 m hoch.
Seine Rinde ist bräunlich und runzelig.

Die gegenständigen Blätter bestehen jeweils aus 5 - 7 Blättchen. Sie sind oval und gezähnt. Die Blattadern sind deutlich ausgeprägt.

Wunderschön sieht er aus, wenn er seine weißen, schirmförmig angeordneten Blütendolden ausgebreitet hat. Die kleinen weißen Blüten stehen in endständigen, schirmförmigen Trugdolden zusammen. Sie verströhmen einen angenehmen Geruch.
Die Blüten sind fünfzählig, das heißt, sie bestehen aus fünf Kron-, fünf Kelch- und fünf Staubblättern.
Wärend der Reifezeit im August, färbt sich die Fruchthaut und das Fruchtmark dunkel-bis schwarzrot, die Fruchtstiele purpurfarben.

Anmerkung:
Insgesamt 62 Vogelarten fressen die schwarzen Beeren.
Holunderbüsche bieten Eidechsen, Kröten, Igeln und Wieseln Unterschlupf.

Es lohnt also in jedem Fall, einen Platz für den Holunder, im Garten zu reservieren.

Blütezeit: Juni/Juli

Standort/Vorkommen:
Holunder wächst in Wäldern und Hecken und ist über fast ganz Europa verbreitet.

Heilwirkung:
Holunder wirkt schweißtreibend, harntreibend, abführend, auflösend und erfrischend.

Die Blätter wirken abführend, schweißtreibend und blutreinigend.

Bei Erkältung und anderen Leiden der Atemwege hat sich Holunder bewährt.

Auch äußerlich angewendet heilt Holunder Entzündungen.

Holunderblüten-Tee wird gerne zur "Blutreinigung" und bei Hautunreinheiten eingesetzt.
Das im Holunder enthaltene Anthocyanen (ein Farbstoff, der den Saft dunkel färbt), schützt Herz und Gefäße und kann den Blutdruck senken.

Außerdem soll der Tee gegen Rheuma und Gicht unterstützend wirksam sein.

Holunder eignet sich sehr gut zur Behandlung von Erkrankungen im Nieren-,Blasen und Darmbereich.

Ebenfalls ist ein Aufguss von Rinde und Blätter, ein Tee oder Saft gut für die Verdauung.

Bei den Indianern war seine Rinde als entgiftender Umschlag bei schmerzhaften Schwellungen und Entzündungen sehr gefragt.

Wirkstoffe:
Vitamin A und C, Kalium, Eisen

Nebenwirkungen:
...sind bei der Anwendung der Blüten nicht zu befürchten.

Vorsichtiger sollte man jedoch bei den Blättern und bei der Rinde sein. Gelegentlich wurden Magen-Darmreizungen beobachtet!

Die rohen Beeren können Übelkeit und Durchfall hervorrufen!

Unreife Früchte enthalten den Bitterstoff "Sambunigrin" und sind schwach giftig!!!

Der gekochte Saft ist sehr empfehlenswert. Jedoch sollte Holunderbeersaft nicht roh eingenommen werden, das könnte zu Durchfällen führen!



geschichtlich/mystisch:
Bei archäologischen Ausgrabungen hat man festgestellt, dass der schwarze Holunder bereits den Menschen der Jungsteinzeit (Neolithikum) bekannt war; vermutlich haben sie daraus ein Getränk hergestellt.

Schon die alten Griechen hatten einige der Heilwirkungen des Holunders entdeckt.

Eine Göttin - Frau Holle - gab dem Holunder seinen Namen. Ursprung ist "Holda", "hold", bzw. "Huld" - eine dem Menschen mild und freundlich gesonnne Göttin, die das Leben der Pflanzen und Tierebeschützt.
Als beschützender Geist wohnt sie im Holunder. Die Germanen brachte ihr Opfer zu Ehren dieser Göttin dar, was nach der Christianisierung ausdrücklich verboten wurde!

Als Sitz der Hausgötter war der Holunder im Volksglauben berühmt. Deshalb pflanzte man ihn oft nahe am Haus. oder sogar vor Fenster und Türen.

Wahrscheinlich war es die Ehrfurcht vor den in ihm hausenden Göttern, die zu der Meinung führte, dass dem Fäller eines Holunders der Tod sicher wäre.
Wollte man Blätter oder Blüten pflücken, bat man den Strauch erst um Erlaubnis, damit man ihn nicht verärgerte und er dadurch seine Heilkraft verlor.

Bei den Druiden und Kelten war der Holunder heilig.
Er war der Baum von Geburt und Tod, von Anfang und Ende.

In Skandinavien sah man im Holunder die Göttin Hel.
Da Hel unter anderem als Totengöttin verehrt wurde, spielte der Holunder im Totenkult eine wichtige Rolle. So verwandte man das Holz des Holunders für Grabkreuze, Tote wurden auf Holunderreisig gebettet und bei der Totenwache wurde Holundertee getrunken.

In Schweden erzählt man sich, dass in der Mittsommernacht der Elfenkönig mitsamt seinem Hofstaat unter dem Holunderstrauch zu erspähen sei, der auch als Tor zur Unterwelt gesehen wird.



Kleidungsstücke oder Milchzähne wurden in seinem Schatten vergraben, um die Besitzer vor bösem Zauber und Krankheit zu schützen.
Oder man trug ein Stück Holunderholz an seinem Körper, um damit Krankheit von sich abzuwenden.

Noch heute ist Holunder ein fester Bestandteil bei Schutzritualen.

Als magische Zutat für Liebestränke sind Holunderbeeren ebenfalls ein gutes Mittel.

Es wird gesagt, Holunder bewahre vor Angriffen aller Art, schütze vor Bösem und auch vor Versuchungen. -
Wer Holunder bei sich trägt, der schreckt vor Ehebruch zurück.

Wer früher an einem "Hollerbusch" vorbeiging, zog den Hut in Ehrfurcht und grüßte ihn freundlich, um sich des Wohlwollens der Schutzgöttin zu versichern.



              Rezepturen

                 Holunderpunsch


1/2 l schwarzer Tee,
2 Stangen Zimt,
4 Gewürznelken und
1 unbeh. Zitronenschale kochen.

Dann 1 l Holunderbeersaft dazugeben.
Alles mindestens 13 Stunden ziehen lassen.
Dann abseihen und mit Honig abschmecken und evtl. mit Wasser verdünnen.



Holunder-liebt-Honig-Sirup

1 kg Holunderbeeren waschen und von Hand verlesen.
In vorbereitete, nicht zu große Gläser, füllen.

1 Zitrone auspressen und hauchdünn schälen.
Dann den Saft und die Schale zusammen mit
1 l Wasser
200 g brauner Zucker
4 EL Zucker und
400 g Honig in einen Topf geben.

1 Stange Zimt und
je 1 Msp. gemahlene Nelken und Ingwer hinzufügen.

Alles etwa ein halbe Stunde sieden lassen.
Dann abseihen und über die Holunderbeeren gießen.

Jetzt entweder im Einkochtopf bei 75 Grad etwa 20 Min. sterilisieren oder alles schnell verbrauchen.

Schmeckt lecker zu Wild- und Geflügelgerichten.
Aber auch zu Obstsalat oder einfach nur so.

(Mehr Holunder-Rezepturen findest Du hier.)